Eine lebendige Diskussion auf dem World Café des BASE im Rahmen des Nürnberger Kirchentags
Junge Menschen langfristig in den Prozess der Endlagersuche miteinzubeziehen, daran arbeitet das BASE auch im Rahmen einer Info-Tour durch die Bundesrepublik. Für die rund 70.000 Besucher:innen des Evangelischen Kirchentags in Nürnberg gab es spezielle jugendspezifische Angebote zum Thema Endlagersuche: einen Workshop, den BASE-Messestand und Informationen zu einem eigens entwickelten Planspiel.
Die Suche nach einem Endlagerstandort ist besonders für die junge und noch folgende Generation ein spannendes Thema – es wartet eine große Herausforderung: Die sichere Entsorgung von hochradioaktiven Abfällen, die vorherige Generationen wegen der Nutzung der Atomkraft für die Energieerzeugung hinterlassen. Junge Menschen langfristig in den Suchprozess miteinzubeziehen, daran arbeitet das BASE auch im Rahmen einer Info-Tour durch die Bundesrepublik. Auch auf dem Evangelischen Kirchentag, der vom 8.-10. Juni stattgefunden hat, war das Amt präsent. Für die rund 70 000 Besucher:innen dieser Großveranstaltung in Nürnberg gab es spezielle jugendspezifische Angebote zum Thema Endlagersuche: einen Workshop, den BASE-Messestand und Informationen zu einem eigens entwickelten Planspiel.
Besonders im Blick: Die junge Generation
Am Messestand erklärten Mitarbeiter:innen des BASE, worauf es bei der Endlagersuche ankommt, welche Herausforderungen und Chancen es gibt und welche Rolle die jungen und zukünftigen Generationen in diesem Prozess spielen. Rund 430 Besucher:innen informierten sich und stellten Fragen. Dabei ging es vor allem um den aktuellen Stand des Suchverfahrens, und auch zu weiteren Themen wie etwa den Beteiligungsmöglichkeiten im Verfahren wurde intensiv diskutiert. Für viele der interessierten Gäste am Stand des BASE sind die Möglichkeiten, sich aktiv im Beteiligungsprozess einbringen zu können, die Voraussetzung, um eine möglichst breite Akzeptanz für ein zukünftiges Endlager zu schaffen. Als stärkste Herausforderung des Prozesses sehen die Bürger:innen den großen Zeitrahmen zwischen Suchbeginn und Errichtung eines Endlagers.
Austausch im "World Café"
Um die Perspektive vor allem junger Menschen ging es beim Workshop-Angebot „World Café“ – das Motto hier: „There is no planet B“. In diesem interaktiven Format diskutierten die Gäste Fragen der Verantwortung, Generationengerechtigkeit und des Umweltschutzes. Das BASE begrüßte die 18 Workshop-Teilnehmer:innen unterschiedlichen Alters in den Räumlichkeiten der Konrad-Groß-Schule. Heterogen war auch das Wissen der Teilnehmenden zur Endlagersuche. Im Mittelpunkt stand dabei der Austausch, was man mit der Endlagersuche verbindet, was es für die Akzeptanz eines Endlagers in der eigenen Region braucht und was in Bezug auf künftige Generationen bedacht werden sollte.
„Worauf es alles bei der Suche ankommt, wie komplex diese Aufgabe ist, das hätte ich zu Beginn des Workshops nicht vermutet“, erklärte eine Teilnehmerin. Den generationsübergreifenden gemeinsamen Austausch sahen alle Teilnehmenden als Gewinn: „Es war gut, mal aus der eigenen Bubble rauszukommen und andere Perspektiven zu hören“, und „Man muss Jugendliche und Erwachsene zusammenbringen, die ihre Erfahrungen und auch Meinungen teilen können“.
Natürlich gibt es auch Bedenken und Ängste, was die Endlagersuche betrifft, auch dies kam zur Sprache: Spielen wirtschaftliche Interessen bei der Suche eine Rolle? Wie neutral ist die Überprüfung von Standortregionen? Werden verschiedene Perspektiven berücksichtigt? Wichtige Fragen, die die Mitarbeiter:innen des BASE aufgreifen und beantworten konnten.
Einbindung aller Generationen und Dialog zwischen Jung und Alt
Am Ende der Veranstaltung war ein Konsens der Teilnehmenden klar erkennbar: Man war sich einig, dass junge Menschen zu diesem Thema stärker informiert und mitgenommen werden sollten. Ein Ansatzpunkt, der im Workshop ausgearbeitet wurde, könnte eine stärkere Einbindung des Themas etwa in Schulen sein. Auch die Bedeutung von Forschung und Wissenschaft war den Teilnehmenden des Workshops wichtig. Es braucht eine Einbindung aller Generationen und einen Dialog zwischen Jung und Alt bei der Beteiligung an einer sicheren Endlagerstandortsuche – so die klare Botschaft an das BASE.
Wichtiges Feedback, welches das BASE nun zur Weiterentwicklung bestehender und bei der Neuentwicklung zukünftiger Beteiligungsformate nutzen wird. Ziel ist es, unterschiedliche Ziel- und Altersgruppen an einen Tisch zu bringen – sei es im Rahmen weiterer „World Café“-Runden oder neu zu denkenden Interaktionsmöglichkeiten.