Berechnungsgrundlage für die Dosisabschätzung
In einem Endlager für hochradioaktive Abfälle sollen die radioaktiven Stoffe für eine Million Jahre sicher eingeschlossen bleiben. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) mbH muss diese Sicherheit bei der Standortsuche bewerten und dazu jeweils eine mögliche zusätzliche Strahlenexposition für Menschen aus den Abfällen berechnen.
In einem Endlager hindert ein komplexes System von Barrieren radioaktive Stoffe daran, an die Oberfläche und damit in die Biosphäre zu gelangen. Diese Barrieren können technischer Natur sein, wie beispielsweise speziell für die Einlagerung konstruierte Behälter. Vor allem sollen jedoch geologische Barrieren den sicheren Einschluss gewährleisten, was durch das jeweilige Wirtsgestein (Salz, Tongestein oder Kristallingestein) und das Wirtsgestein überdeckende Schichten geleistet wird.
Diese Barrieren sollen eine äußerst geringe Durchlässigkeit gegenüber radioaktiven Stoffen aufweisen. Gelangen dennoch radioaktive Stoffe im Verlauf von einer Million Jahre an die Oberfläche, so können diese eine mögliche zusätzliche Strahlenexposition für den Menschen bedeuten.
Aufgabe der Berechnungsgrundlage
Die Berechnungsgrundlage für die Dosisabschätzung legt Anforderungen und Vorgehensweisen für alle Standortregionen und Standorte im Verlauf des Verfahrens einheitlich fest, die bei der Abschätzung dieser möglichen zusätzlichen Strahlenexposition im Zuge der vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen zu Grunde zu legen sind.
Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) haben im Jahr 2020 im Auftrag des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) einen Entwurf für diese Berechnungsgrundlage verfasst. Nach öffentlicher Konsultation liegt jetzt die Endfassung vor, wie sie von der BGE mbH anzuwenden ist.
Berechnungsgrundlage und einordnende Dokumente
Erläuterung der fachlichen Hintergründe
Die Berechnungsgrundlage für die Dosisabschätzung ist ein fachlich und wissenschaftlich anspruchsvoller Text. Die hohe Fachlichkeit lässt sich nicht vermeiden.
Um auch Interessierten ohne Vorkenntnisse die Auseinandersetzung mit dem Thema zu ermöglichen, hat das BASE zu einigen Aspekten kurze Erläuterungspapiere verfasst und vertiefende Informationen übersichtlich aufbereitet.
Berechnungsgrundlage für die Dosisabschätzung bei der Endlagerung von hochradioaktiven Abfällen
Die folgenden Dokumente bieten einen allgemeinen Überblick zur Dosisabschätzung sowie vertiefende Informationen zu einzelnen fachlichen Aspekten.
Berechnungsgrundlage Dosisabschätzung – allgemeine Einführung
Dosisabschätzung und Einschlussindikatoren – zwei unabhängige Prüfaspekte
Szenarienentwicklung – Grundlage für die Dosisabschätzung
Unterschiede zwischen Geosphären- und Biosphärenmodellierung
Biosphärenmodellierung bei der Dosisabschätzung
Konsultation durch die Öffentlichkeit
Vom Entwurf zur Endfassung
Alle eingegangenen Anmerkungen wurden in einer Tabelle erfasst und entsprechenden Textstellen im Enwurfstext zugeordnet. Dieses Vorgehen ermöglichte es, Kommentare zusammenhängend zu beraten.
Diese Beratung gebündelt zu Themenblöcken fand in einem Fachworkshop vom 29. Juni bis 1. Juli mit Teilnehmenden aus Wissenschaft und der Öffentlichkeit statt. Die Diskussionsergebnisse wie auch Notizen zur Überarbeitung sind in der Kommentartabelle erfasst und diese zeigt, wie BASE und BfS mit den Kommentaren umgegangen sind.
Berechnungsgrundlage für die Dosisabschätzung bei der Endlagerung von hochradioaktiven Abfällen - Endfassung
Die folgenden Dokumente zeigen die Enticklungsstufen vom Entwurf, zur Liste mit Kommentaren bis hin zur Aufstellung der Kommentaren inklusive Erläuterungen, wie mit diesen verfahren wurde.
Berechnungsgrundlage für die Dosisabschätzung bei der Endlagerung von hochradioaktiven Abfällen - Entwurf
Liste mit Kommentaren (Stand 27.06.2022, vor Fachworkshop)
Liste mit Kommentaren und Rückmeldungen (Stand 23.11.2022)