Schwach- und mittelradioaktive Abfälle
Aktuell lagern mehr als 120.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiver Abfälle in Deutschland. Diese machen einen Großteil des Gesamtvolumens radioaktiver Abfälle aus. Sie müssen wie die hochradioaktiven Abfälle ebenfalls endgelagert werden.
In Deutschland werden radioaktive Abfälle unterteilt in wärmeentwickelnde – hochradioaktive – Abfälle und Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung. Schwach- und mittelradioaktive Abfälle gehören zu den Abfällen mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung.
Der Anteil schwach- und mittelradioaktiver Abfälle am Gesamtvolumen der radioaktiven Abfälle in Deutschland beträgt rund 95 Prozent – sie enthalten jedoch nur rund 1 Prozent der gesamten Radioaktivität aller Abfälle.
Herkunft schwach- und mittelradioaktiver Abfälle
Schwach- und mittelradioaktive Abfälle stammen aus dem Betrieb und der Stilllegung von Atomkraftwerken, aus der Medizin, aus der Forschung und aus der Industrie. Dabei handelt es sich beispielsweise um Teile von Anlagen, die kontaminiert wurden, Schutzkleidung, Werkzeuge und Geräte aus Atomkraftwerken und Laboren oder Strahlenquellen aus dem medizinischen oder industriellen Bereich.
Abfallbehälter
Damit die Abfälle gelagert, transportiert und schließlich endgelagert werden dürfen, müssen sie fachgerecht in zugelassene Behälter verpackt werden. Derzeit wird das ehemalige Eisenerzbergwerk Konrad in Niedersachsen zum Endlager umgebaut. Nach seiner Fertigstellung 2027 sollen bis zu 303.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle dort eingelagert werden.
Zwischenlagerung
Mehr als 120.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle befinden sich derzeit in Zwischenlagern in ganz Deutschland. Weitere Informationen zu Zwischenlagern finden Sie hier.
Endlager Asse, Konrad, Morsleben
In der Schachtanlage ASSE II lagern 47.000 m³ schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Die Schachtanlage befindet sich aktuell im Prozess der Offenhaltung. Eine Rückholung der Abfälle ist in Planung und soll ab ca. 2033 beginnen. Nach Abschluss dieser Arbeiten erfolgt die Stilllegung.
Im Endlager Morsleben befinden sich 36.752 m³ schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Die Anlage ist im Offenhaltungsbetrieb. Ziel des Betreibers ist ihre Stilllegung und Verfüllung mit Salzbeton.
Das Endlager Konrad wird derzeit errichtet und soll voraussichtlich 2027 in Betrieb gehen. Der Planfeststellungsbeschluss erlaubt die Einlagerung von max. 303.000 m³ schwach- und mittelradioaktiver Abfälle.
Zuständigkeiten
Das BASE ist die Atomaufsicht der Endlager Morsleben und Konrad sowie der Schachtanlage ASSE II. Die Zuständigkeit für den Bau, den Betrieb und Stilllegung der Anlagen liegt bei der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE mbH).
Abhängig von der Art und Menge der Kernbrennstoffe, liegt die Verantwortlichkeit für Transportgenehmigungen beim BASE. Die atomrechtliche Aufsicht über Transporte liegen bei den entsprechenden Landesbehörden.